Laufende Hochwasserschutzmaßnahmen und Wasserbauprojekte entlang des Eisacks

In den letzten Wochen besuchte der Landeshauptmann und zuständige Landesrat für Zivil- und Bevölkerungsschutz der Autonomen Provinz Bozen, Arno Kompatscher, zusammen mit einer Delegation von Technikern des Amts für Zivilschutz und Vertretern der Gemeinden die verschiedenen Baustellen entlang des Eisacks: https://news.provinz.bz.it/de/news/zum-schutz-der-bevolkerung-lokalaugenschein-bei-baustellen-am-eisack.

Die Umsetzung der Wasserschutzmaßnahmen ist ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der hydraulischen Sicherheit der betroffenen Gebiete und der lokalen Bevölkerung. Das Büro ingena hat die Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz erarbeitet. Unser Beitrag bestand im Laufe der letzten Jahre insbesondere darin, hydraulische Analysen und Modellierungen zur Identifikation von kritischen Punkten durchzuführen, sowie Machbarkeitsstudien, Einreichprojekte und Ausführungsprojekte für die diversen Projektabschnitte auszuarbeiten.

 

Sterzing

Für die Stadt Sterzing wurde im vergangenen Jahr die Wirksamkeit, der bisher von der Agentur für Bevölkerungsschutz durchgeführten Schutzbauten am Eisack überprüft und eine Variante zur Aktualisierung des Gefahrenzonenplans, welcher von uns in der Vergangenheit ausgearbeitet wurde, erstellt.

Die hydraulischen Berechnungen haben gezeigt, dass die errichteten Schutzbauten zu einer Herabstufung der hydraulischen Gefahr in weiten Teilen der Stadt Sterzing und in der Industriezone der Gemeinde Pfitsch führen. Die Variante des GZP befindet sich derzeit in der Genehmigungsphase.

 

Brixen

Die Analyse des Ist-Zustandes innerhalb des Gemeindegebiets von Brixen hat das Vorhandensein verschiedener Zonen mit sehr hoher Wassergefahr ersichtlich gemacht. Im Rahmen eines 2013 durchgeführten Ideenwettbewerbes (StadtLandFluss) wurden geeignete Maßnahmen gefunden, um den Brixner Siedlungsraum vor Hochwasserereignissen zu schützen, den gesamten Bereich entlang des Flusses als Lebens- und Erholungsraum zu verbessern und in das umgebende Stadtgefüge zu integrieren und zur Förderung eines guten ökologischen Gewässerzustandes.

Von ingena wurde das Ausführungsprojekt des 5. Bauloses (Rückbau der Sohlschwelle) und die Machbarkeitsstudie sowie das Einreichprojekt für das 6. Baulos (Aufweitung des Flussquerschnittes), welches sich von der alten Sohlschwelle bis zur Rienzmündung erstreckt, erstellt. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Stefano Peluso wurde auch ein begleitendes architektonisches Gestaltungskonzept ausgearbeitet.

Auszüge aus den Projektunterlagen zu den flussbaulichen Maßnahmen am Eisack in Brixen 

Es ergeben sich folgende Kenndaten: 660 m Mauerlänge, 2.750 m³ Aushub, 4.700 m³ Stahlbeton, ca. 9.000.000€ Baukosten (inkl. Adlerbrücke).

 

Klausen

Die erforderlichen Schutzbauwerke für die Gemeinde Klausen sind derzeit im Bau und wurden vom Büro ingena geplant. Die Schutzbauwerke wurden mittels hydraulischer Berechnungen und Modellierungen abgeleitet und entworfen werden. Die hydraulischen Modelle dienen auch als Grundlage für die Planung der Hochwasserschutzmaßnahmen in den weiteren Baulosen zum Schutz des historischen Ortskerns, wo Überflutungen auch auf Grund der sich ergebenden Klimaänderungen weiter zunehmen werden.

Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Klausen wurden in verschiedene Abschnitte unterteilt. Das Projekt „Hochwasserschutz Klausen“ sieht folgende Eingriffe vor:

  • Errichtung von Winkelstützmauern zur Erhöhung der derzeitigen Koten am linken Ufer des Eisacks; die Länge dieses Abschnittes beträgt ca. 370m (+ 326m derzeit im Bau);
  • Temporäres Bauwerk, Errichtung eines Dammes entlang einer Zufahrtsstraße;
  • Sanierung und Errichtung des Uferschutzes durch Blocksteinwurf;
  • Errichtung der Schutzbauwerke für die St. Josef Siedlung;
  • Errichtung eines Hochwasserschutzes entlang des Marktplatzes;

Es wurden Bauwerke für die Gampersiedlung, die St. Josef Siedlung und für den Marktplatz realisiert. Derzeit werden die Bauwerke auf der orographisch linken Seite bis hin zum Löchlbachl fortgesetzt.

Auch hierzu einige interessante Kenndaten: 1.110 m Mauerlänge insgesamt, 9.500 m³ Aushub, 2.600 m³ Stahlbeton, 8.400 m kleinkalibrige Bohrpfähle.

Auszüge aus den Projektunterlagen zu den flussbaulichen Maßnahmen am Eisack in Klausen

Ergebnisse der hydraulischen Modellierung des Ereignisses mit 100-jähriger Wiederkehrzeit (links der Zustand ante operam, rechts der Zustand post operam)

 

Dem Flusslauf des Eisacks in Richtung Süden folgend, befassen wir uns derzeit außerdem mit der Untersuchung der hydraulischen Gefahr des Eisacks in der Gemeinde Bozen als Grundlage für die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplans.

Wir freuen uns, dass wir diese umfangreichen und wichtigen Vorhaben im Sinne eines wirksamen Hochwasserschutzes entlang des Eisacks durch unsere fachlichen Kompetenzen unterstützen dürfen!

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